Tetovo
ist zwar nicht die größte Stadt Mazedoniens, jedoch die Stadt mit dem stärksten albanischen Einfluß (90% Albanier) und somit so etwas wie klein-Istanbul. Obendrein liegt sie am Fuße des Ŝar-Gebirges und somit des höchsten Gebirges von Nordmazedonien, direkt unter Titos Gipfel (2747 m). Den mußten wir natürlich auch besuchen.
Zwar war das Wetter etwas durchwachsen diese Woche, aber 3 schöne Flugtage haben wir dennoch hinbekommen. Man fährt dazu zum Skigebiet Popova Ŝapka mit dem Taxi und wenn man den richtigen Taxifahrer hat auch etwas abenteuerlich zu den Antennen weiter, wo sich der Startplatz befindet.
Das Fliegen dort ist deutlich hochalpiner als in Kruŝevo und es fliegt sich am besten bei leichtem Nordwind trotz Ostausrichtung des Starts. Bei 15-20 km/h Nordwest konnten wir dank guter Thermik auch noch fliegen, allerdings war die Leesituation schon leicht zu spüren. Wer dort fliegt sollte sich unbedingt an Vlatko, den Vorsitzenden vom lokalen Club Ljuboten wenden, der sehr hilfsbereit und nett war und natürlich die Wetterlage am besten einschätzen kann.
Die etwas windigeren Tage haben wir mit Sightseeing und Wanderungen verbracht. Die bewegte und erst vor 20 Jahren noch durch einen Aufstand geprägte Geschichte von Tetovo wird in den Bergdörfern oberhalb der Festung Tetovo sehr lebendig.
Auffällig ist ansonsten der deutlich größere Gegensatz zwischen Arm und Reich in Tetovo. Neben durchaus noblen Restaurants und Geschäften finden sich relativ viele verfallene Häuser und Tetovo war auch die einzige Stadt, in der wir (vermutlich teilweise organisierte) Bettelei als störend wahrgenommen haben. Der islamische Einfluß zeigt sich auch im Wahrzeichen der Stadt, der bunten Moschee, die man außerhalb der Gebetszeiten besichtigen kann.