Holländer sind recht geschäftstüchtige Kerlchen und drum bauen sie ihre Strände voll mit allerlei kommerziellem Gerümpel: kleine Miethäuschen, Restaurants mit Veranda, Partyzelte und einer ganze Menge mehr. Da braucht es absolut perfekte Bedingungen, um ungestört und somit hoch genug dahinter her fliegen zu können.
Und genau den perfekten Tag haben wir mal wieder erwischt. Ist man dann einmal hoch und weg, wird es sogar halbwegs einsam zwischen den Strandabschnitten und man kann nur ab und an eine Möwe grüßen.
Insgesamt ist es an den richtig guten Tagen möglich, die gesamte Strecke von Egmond bis hinter Wijk zu fliegen. Und wenn der Wind perfekt ansteht ohne Seitenwindkomponente, dann geht das sogar Retour, wie ich es an dem Tag 2x gemacht habe. So kommen dann sogar noch 51 km Strecke zusammen bei extrem entspannten Bedingungen. Wichtig ist dabei, daß der Wind nicht mehr als 5° von der Dünenausrichtung abweicht und die Windstärke im etwa 5 km/h breiten Optimalbereich um knapp 30 km/h liegt. Etwas zu wenig, und es trägt vor allem hinter den Buden nicht gut genug und etwas zu viel, dann drückt es einen in den Düneneinschnitten runter.
Paßt es, dann ist Soaren bis der Arzt kommt oder der Pilot eingeschlafen ist, angesagt. Bzw. die Blase drückt - wobei es dazu geeignete Ablaßtechniken gibt.
Die Vorhersage war recht ok, der Wind sogar etwas stärker und vor allem weniger böig als angesagt. Wir sind fast 4 Stunden geflogen und haben danach noch holländische Tapas und Nachos gegessen. Wobei die Letzteren eindeutig besser waren - Tapas können die Spanier dann doch besser.
Nicht mal allzu voll war es, denn offenbar hatten nicht nur in unserem Verein einige Piloten die sehr gute Soaringwetterlage verschlafen. Wenn es sich nicht mal im berüchtigten WaZ (Wijk aan Zee) knubbelt, dann heißt das was. Uns wars recht, einfach mal wieder richtig geil soaren.
Bis zum nächsten Soaringtag, der kommt bestimmt.