Am Pfingstmontag hat es endlich mit meinem ersten (richtigen) Streckenflug aus der Winde geklappt! Nachdem Marcel bewiesen hatte, dass der Wind noch fliegbar ist und oberhalb 150m sogar weniger stark ist als weiter unten, habe ich es auch mit Rückwärtsstart versucht. Hat dann schließlich geklappt und mit knapp 400m Ausklinkhöhe beim zweiten Schlepp und Funk-Unterstützung von René („Da ist Thermik – du musst jetzt kreisen!“ - „Du bist rausgefallen – die Thermik ist jetzt östlich von dir.“) war ich ruck-zuck nördlich der Autobahn und bin kontinuierlich geklettert. Renés letzter Rat war dann noch, mich nicht mit dem Wind in die RMZ Wilhelmshaven treiben zu lassen. Ich habe mir erstmal gedacht: Das ist ja noch weit, und mich voll auf das Fliegen und die Thermik konzentriert.
Nach einer halben Stunde Flug, etwas hinter Uplengen, war aber klar, dass ich mich weiter westlich halten muss. Leider war in der Richtung ein ziemlich großes blaues Loch. Nützt ja nichts – mit Beschleuniger da rein, und erstaunlicherweise gab’s tolle Gleitzahlen und zwischendurch sogar Steigen. Bei knapp 500 m habe ich dann noch mal einen schönen Bart gefunden, der mich recht schnell bis 908 m auf die größte Höhe dieses Fluges brachte.
Voraus lagen nun die Torf-Abbauflächen bei Wiesmoor, die mir mit ihrer dunklen Farbe vielversprechend erschienen. Ich verlor aber kontinuierlich an Höhe und näherte mich dabei einer größeren Waldfläche (Hopelser Wald). Ich wollte mich nicht wieder weiter östlich in Richtung Wilhelmshaven versetzen lassen, kam aber auch nicht westlich am Wald vorbei. Über dem Wald wollte ich dann auch nicht lange herumdoktern – mit einer Baumlandung in dieser Gegend kann man sich schon zum Gespött machen. Hinterm Wald, bei ca. 250m Höhe, habe ich noch ein wenig probiert und zugleich nach einem schönen Landeplatz geschaut. Ein kleiner See mit offensichtlichen Freizeitaktivitäten gefiel mir – da gibt’s bestimmt ein Landebier und was zu essen. Nach einer knappen Stunde Flug bin ich auf einer Wiese nebenan gelandet – senkrecht, es war immer noch recht windig.
Leider kam ich außerhalb der Öffnungszeiten der dortigen Gastronomie. Also bin ich zur nahen B436 gestiefelt und nach einer Weile hat mich eine nette Autofahrerin aufgelesen und – weil es für sie am Weg lag – direkt zurück nach Nortmoor gebracht, wo meine Käsebrote auf mich warteten. Dachte ich jedenfalls – es waren aber nur noch einige Fetzen vom Plastikbeutel auffindbar. Natürlich fiel der Verdacht sofort auf die arme Janna - und Ackis Aussage konnte sie auch nicht entlasten: „Sie mag Käsebrot – Plastikbeutel mag sie nicht“.
Egal – ein super Tag!