pgnw kuh

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Auch wenn der Winter dieses Jahr schwächelt, ein Garant für Flugtage ist er trotzdem bisher nicht gewesen. Da traf es sich wieder mal gut, daß der Winterurlaub gebucht vor der Türe stand und so ging es an Neujahr nach Kenia!
Der Flug über Abu Dhabi mit Ethiad bot eine willkommene Unterbrechung der ansonsten schon etwas langen Anreise (24h Tür zu Tür). Freilich mit dem Wermutstropfen, daß der erste Flug im Codesharing mit Air Berlin abgewickelt wurde. Das ist im Vergleich zu Ethiad schon ein gewaltiger Serviceabsturz! Air Berlin sollte definitiv von Mittel- und Langstrecke die Finger lassen - das grenzt so an Körperverletzung. Der Weiterflug nach Nairobi war zum Glück mit Ethiad wie gebucht. Danach folgte noch ein Inlandsflug nach Eldoret.

Angekommen erwarteten mich angenehme Temperaturen (23-25°C - Hochland Kenia eben), viele fleißige Läufer (dort ist das Zentrum der Kenianischen Läuferelite) und in der Tat eine fantastische Aussicht.


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Das Kerio View Hotel macht seinem Namen schon alle Ehre und man muß Jean-Paul bescheinigen, daß er dort ein Hotel mit außergewöhnlichem Standard für Kenia aufgebaut hat, ohne das Ganze gleich in einen sterilen und unbezahlbaren 5-6 Sterne Luxustempel zu verwandeln. So etwas findet man in Kenia selten. Chapeau dafür.
img 20140105 120601Als Fluggebiet ist der große afrikanische Grabenbruch nicht nur optisch einfach gewaltig. Man kann wohl nirgends so einfach schöne große Strecken fliegen wie dort. Meinen eigenen Rekord habe ich auch mal so eben mehr als verdoppelt.
Als Voraussetzung sollte eine gewisse Erfahrung und 100% Beherrschung des eigenen Materials gelten, denn wo starke Thermik auf viel Wind trifft, da braucht es nicht nur einen wirklich soliden Rückwärtsstart, sondern auch gute Kontrolle. Es wird zudem meistens konturnah geflogen und die Rettungskette ist gewiß nicht vergleichbar mit Europa.

Der Kollege mit dem Rippenbruch nach seinem Retterabgang wird die >1h Buckelpistenfahrt im sicher reichlich abgenutzten Gefährt vermutlich so schnell nicht vergessen. Zum Glück war es nix Schlimmeres. Auch ansonsten waren einige Stunts und Retterabgänge zu vermelden. Das muß man in Relation zu der Zielsetzung (Rekordjagd) einiger Flieger sehen, denn es bleibt eben immer etwas riskant mit Dauervollgas durch windzerrissene 4-5 m/s Blasen zu heizen. Selber habe ich mich unter meinem harmlosen und mir wohlbekannten En-B Gefährt wohl gefühlt und war trotzdem gut unterwegs, nur nicht annährend so schnell wie andere. Insgesamt ist das Rift Valley als Fluggebiet sehr schön, aber auch anspruchsvoll.

Mit etlichen Flugstunden und vielen schönen Eindrücken haben wir dann auch 2D-Sightseeing betrieben. Unter anderem der Baringo See hatte neben Krokodilen (auf das Baden haben wir verzichtet - anders als die Einheimischen) viele Vögel und Nilpferde zu bieten. Zu Letzteren hält man lieber etwas Abstand, was das Fotografieren erschwert.
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Der Mount Elgon Nationalpark bietet viel Natur und ebenfalls spektakuläre Aussichten, ist aber in Sachen Tierwelt nicht ganz Kenia-typisch, da im Hochland gelegen (es ist der zweithöchste Berg in Kenia) und bewaldet bis über 2500m. Bei weitem nicht so überlaufen wie andere Parks und auch preislich angenehmer, muß man daher auf die Big-5 (die Elefanten verstecken sich zu gut bzw. sind in Uganda) verzichten, sieht aber genug Affen, Zebras, Vögel und einige andere Tiere, deren Namen ich schon wieder vergessen habe.

IMG 2130Zur Übernachung sollte man unbedingt mit genügend Proviant in den Park einchecken. Die Mount Elgon Lodge außerhalb ist leider völlig verkommen und nur noch ein Schatten seiner einstigen Pracht, selbst wenn sie von Außen gut aussieht - ganz und gar nicht empfehlenswert. Auch ansonsten ist das Ganze eher vernab der Zivilisation.

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Kulturell ist Kenia wirklich Afrika. Südafrika ist dagegen nur Afrika light! Das bedingt auch einige Armut und gewisse Betteleien. Wer sich konsequent verhält, wird letztlich aber schon in Ruhe gelassen. Wer es nicht tut, hat auch nix anderes verdient und wird Afrika totzdem gewiß nicht retten.

Unvergesslich, allerdings hinsichtlich des Zusammenpackens nicht streßfrei, ist eine Landung in der Nähe einer Schule.
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Kwaheri Kenia! Leider ist der Urlaub schon wieder vorbei.