pgnw kuh

Startvorbereitung

Bei viel Wind legt man grundsätzlich die Kappe nicht komplett aus und sortiert am besten bei noch leicht zusammengeschobener Kalotte die Leinen, da dann der Schirm nicht so windanfällig ist.

Unterscheiden muß man in der Vorbereitung, ob man einen Vorwärts- oder Rückwärtsstart plant. Ersteren würde ich gerade bei Seitenwind nur bis 20 km/h empfehlen, danach wird es nicht nur unangenehm, sondern auch oft ziemlich unkontrolliert gerade bei sehr seitlichem Wind.

 

Vorwärtsstart

Seitenwind90Der beste Kompromiß beim Seitenwind-Vorwärtsstart ist die Kappe in Richtung der Winkelhabierenden zwischen Windrichtung und Startrichtung auszulegen. Dadurch weiß man schon vorher, in welche Richtung der Schirm ausbricht und wohin man unterlaufen muß, nämlich Richtung Winde.

Den Schirm genau in Windrichtung auszulegen, würde bedeuten, daß die Vorspannung bei 90° Wind auch 90° von der Seite käme, was sehr unangenehm zu starten ist, da der Zug einfach zu seitlich ist. Außerdem müßte man dann den Schirm erst noch in Laufrichtung steueren, bevor man abheben kann beim Start, denn der Schirm wird nur steigen, wenn der Zug zumindest teilweise von vorne kommt.

Den Schirm hingegen ganz in Laufrichtung auf die Winde auszurichten, würde bedeuten, daß der Schirm sehr stark seitlich ausbricht und uns wahrscheinlich quer über den Platz ziehen wird.

Und bei Windstärken über 25 km/h ist bei Seitenwind praktisch kein kontrollierter Vorwärtsstart mehr möglich, da es dem Piloten dann zu sehr seitlich wegreißt beim Aufziehen.

 

Rückwärtsstart

Wer bei sehr starkem und seitlichen Wind an der Winde starten will, muß quasi rückwärts starten. Dabei sollte man bedenken, daß es wenig Toleranz für Fehler gibt und der Winden-Rückwärtsstart gerade bei Seitenwind technisch anspruchsvoll ist. Wer noch nicht sattelfest im Starkwind-Groundhandeln ist, wird sich damit schwer tun. Das ist garantiert.rueckwst

Auslegen muß man den Schirm nämlich genau gegen den Wind. Es macht anders als beim Vorwärtsstart keinen Sinn in die Winkelhalbierende auszulegen, da man eingedreht den Schirm sowieso erst mal kurz gegen den Wind über sich stabilisieren muß. Dies ist dann auch die erste Fehlerquelle - hektisch Ausdrehen bevor der Schirm sauber stabilisiert ist, führt ziemlich sicher zum Kontrollverlust!

Und nach dem Umdrehen einfach sofort Start rufen, führt ebenso oft zum Kontrollverlust, denn dann zieht einen die Winde seitlich unter dem Schirm weg, welcher sich dann erst mal nicht gut steuern läßt.

Das geht so also nicht. Man muß nach dem Umdrehen unbedingt erst noch den Schirm mit einem Impuls auf der Bremse in Windenrichtung steuern, dann etwas verzögern und erst danach mit dem Unterlaufen beginnen, bevor man Start ruft. Nur dann zieht einen die Winde nämlich beim Abheben genau unter den Schirm. Der Schirm muß immer zuerst dahin gesteuert werden, wo wir hinlaufen wollen / müssen.

Da das ein dynamischer Ablauf mit der Notwendigkeit guten Timings ist, ist das nicht leicht.

 

Üben

Die beste Übung für den Seitwindstart an der Winde ist, bei mittlerem bis stärkerem Wind Groundhandling zu machen und dabei mit dem Schirm gezielt - vGSghorwärts sowie eingedreht - quer über den Platz hin und her zu laufen. Dabei drauf achten, daß man immer genau dahin läuft, wo man hin will. Quasi einen gedachten Parkour ablaufen. Wenn man das auch bei stärkerem und böigerem Wind kann, ohne die Kontrolle zu verlieren, hat man beim Windenstart bei Seitenwind gute Chancen.

Man muß hierbei nämlich ebenfalls immer zuerst den Schirm in die gewünschte Richtung steuern und seitlich stellen, bevor man dann dosiert hinter dem Schirm her läuft.