Fliegen in der Osttürkei
Wärend meines Urlaubs in Anatolien hatte ich die Möglichkeit die Fluggebiete dort ein Bisschen kennen zu lernen. Mit unserer kleinen Gruppe aus Freunden und Familie haben wir eine Rundreise geplant u.a. mit Familienbesuchen. Mit mir als einzigem Autofahrer und Pilot also keine Gleitschirmreise. Daher bin ich dann nicht so viel geflogen. Dafür war der Kontakt einfach, da meine Freundin türkisch spricht.
Die Thermischen Bedingungen waren die ganzen 2 Wochen gut bis grenzwertig. Die Landschaft ist hügelig bis hin zu Hochgebirge und sehr trocken. Startplätze sind rar dafür könnte man auf jedem zweiten Hügel wild starten. Infrastruktur gibt es so gut wie nicht aber die Einheimischen sind sehr nett und hilfsbereit. Soweit man sich verständigen kann und Zeit für einen Tee mitbringt, lässt sich was regeln. Ich hatte Übersetzer sonst geht Appen mit translate. Englisch spricht keiner.
Erste Station war Sivrice, 20 min vom Flughafen Elazig. Toplanden ist möglich, thermisch und Soaring und Streckenpotenzial. Ich hatte mich am ersten Tag auf ein Bisschen soaren eingestellt fand mich aber dann nach 10 min auf 3500 m wieder. Statt die ganze Bergkette am See entlang zu fliegen musste ich leider nach 1,5 h mit Restgrippe und Übelkeit landen. Der örtliche Pilot hat mich hochgefahren andere Flieger gab's nicht. Dieses Gebiet scheint recht zuverlässig zu sein. Der Wind war die ganze Zeit nördlich und nachmittags manchmal zu stark.
Nächster Spot war Ovacick. Hier fand ich im Netz keinen offiziellen Startplatz. Ich habe einen hike&fly gemacht mit thermischem Anschluss. Nach zwei Tagen hab ich aber dann doch gehört, dass wohl geflogen wird. Das Gelände wird hochalpin und neigt zur Überentwicklung. Es wird gewarnt vor Bären, Schlangen und Militärkontrollen. Auch gibt es Gegenden die wegen der kurdischen Rebellen vermient sind. Probleme hatten wir nicht. Die Menschen dort dramatisieren auch gerne mal, sind grundsätzlich ängstlich auch aus Unwissenheit. Es gibt die Freizeitkultur nicht, die wir kennen. Ich habe keinen Wanderer gesehen, kein Kajak auf den verlockenden Flüssen und auf den riesigen Seen kein Segler. Baden sei sehr gefährlich, das liegt daran, dass kaum einer schwimmen kann.
In Tunceli hatte ich Kontakt mit einem Piloten, es gibt dort wohl eine kleine community, die was organisiert. Den Startplatz habe ich besucht aber der Wind passte nicht. An anderen Tagen wurde ich vor zu viel Turbulenz gewarnt. Ich hätte das anders eingeschätzt auch dass Toplanden geht entgegen der Empfehlung. Offizielle Landung ist auf der anderen Seite des Stausees 20 km mit dem Auto. Geplant war ein Ausflug nach Erzincan, der aber leider abgesagt wurde, schade. Dort gibt es mehre Startplätze auf beiden Seiten das Tals also Nord und Süd und auch einen Flughafen. Ich kann mir vorstellen, dass man dort zuverlässiger was machen kann.
Mir fiel es schwer, aus dem was die Leute erzählen, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Nach meiner Einschätzung würde sich eine Gleitschirmreise lohnen. Sevrice und Erzincan wären gute Ausgangspunkte. Das Potential ist da, es braucht aber einiges an Pioniergeist. Alternativ Programm ist auch da. Erforderlich ist, dass jemand türkisch spricht und Kontakte hat zumindest in der Vorbereitung. Alles online buchen geht nicht. Juli und August ist heiß und grenzwertig. Im Winter liegt Schnee. Das heißt also fliegen, wenn es bei uns auch schon geht.