pgnw kuh

Ja, das Wetter macht es den Nordlichtern, Torfnasen und sonstigen endemischen oder invasiven Spezies nicht leicht. Wechselhaft reicht nicht, die Vorhersagen spinnen auch noch rum. Diese Woche konnte man jeden Tag eine andere Windrichtung und Stärke für das Wochenende ablesen. Irgendwann waren die 360° voll. Und wir immer noch ratlos.


Den Samstag haben wir uns dann bei 45er Böen in der Prognose mal lieber auf die Hollanddüne konzentriert. Es sah dort besser aus und René ist extra um 5 Uhr zum Windcheck aufgestanden. 2 m/s mehr bei den Wetterstationen als prognostiziert. What the fuck?

Also doch Fahrradtour statt Fliegen. Und das bei perfektem Gradienten für Thermik. Grrr!

Aber es gibt ja noch den Sonntag.

 

Und wieder zeigt der DWD Segelflugbericht plötzlich 20-30 km/h mit 40 km/h Böen an. Das war Acki dann zu viel für Experimente - verständlicherweise. Aber hätten sich die Jungs beim DWD mal lieber an das bekannte Dieter Nuhr Zitat gehalten!

 

Für mich und René war zum Glück klar - bei den Thermikvorhersagen nicht fliegen gehen - das kommt nicht in Frage. Scheiß auf die Windvorhersagen! Nur wo?

Gar nicht so einfach. Bei den Vorhersagen macht verständlicherweise nicht jeder Flugbetrieb. Aber da gibt es ja noch die Kollegen Stangenkasper aus Bremen. Die sind bekanntermaßen nicht so zimperlich wie wir Teebeutel-Gleitheinis. Also nix wie hin. Vielen Dank für die gastfreundliche Aufnahme trotz "Feindgerät".

 

Diesmal war für mich früh aufstehen angesagt (6 Uhr), aber schon auf der Zugfahrt wurde klar - am Sonntag haben die Prognosen übertrieben, das sieht klasse aus. Mit Ansage von mir ("heute fliegen wir 100 km") sind wir gestartet. Hat fast hingehauen:

90 km Flug

 

An der Stelle wird es Zeit, mal über die großen Gleitschirmflug-Weisheiten zu philosophieren:

1. Jeder zünftige Streckenflug hat seine Bastellstelle.

2. Murpies Law bestimmt: An Hammertagen kommt diese relativ am Anfang des Fluges.

 

Mein Glück war, daß es René gleich von der Winde weg mit 3 m/s weggebeamt hat. Ich war einen Schlepp später dran und habe erst mal einen Nebensteigkern traktiert. Das gibt Abzüge in der B-Note, aber hoch ging es auch (etwas langsamer) und unser Immerflieger mußte Vorfliegen und ich habe das gut 45 Minuten nicht vollständig aufholen können. Es flog jedoch ordentlich und so hat René verständlicherweise den 0.2 m/s "Fliegenschiß" nicht mitgenommen auf der Wolkenquerung.

Ich hingegen schon. Die seltsam-stark erhöhte Gravitation des Vorfliegenden war genug Motivation. Das hat etwa 20 Minuten Gebastel erfordert. Resultat: 1 man down, one to go.

Und dann wurde der Tag immer besser. Basis ging von 1200m auf 1900m hoch, Thermiken jetzt 2.5-3 m/s normal und einmal gegen 4 m/s. Teilweise ordentliche Waschküchenthermik, aber was solls, man muß ja bei der Basis nicht unten rum krebsen. Fliegenschiß unterhalb 1 m/s hab sogar auslassen können.

Nach etwas über 4h hatte ich dann genug - jedenfalls mental. Etwas zu forsch geflogen und ein strategischer Fehler beendete den Hammertag für mich. Und der Rückholer war schon fast da. Wow, besser gehts nicht. Das machen wir demnächst noch mal so. 8-)

Hammertag? Keine Frage!

 

P.S.: Nur Fotos machen haben wir vergessen - und -

3. Die Letzten werden die Ersten sein.