pgnw kuh

Abgereist Richtung Spanien bin ich schon mit etwas gemischten Gefühlen - die ganze Wetterkarte voller Schauersymbole bis weit in die nächste Woche hinein. Das ist selten für Spanien im August und sicher nicht das beste Vorzeichen für eine solche Reise. Auch die "Locals" - so weit sie denn Englisch oder Deutsch konnten - klagten mir Ihr Leid über das unglaublich schlechte Wetter: "Guck Dich doch um, alles Grün hier im Tal". Nun ja, gelb-grün hätte ich es genannt. Aber gut, Punkt verstanden, das gehört gelb-braun um die Jahreszeit dort.

Ich hab mir meine Laune dadurch aber nicht vermiesen lassen, was sicher auch daran lag, daß ich letztendlich jeden Tag geflogen bin - teilweise über 3h insgesamt und etwa 15h in der Woche total - immerhin mehr als in Norma. So viel, daß die 10000 Trackpunkte meines Garmins nicht ausgereicht haben und ich mir die ersten 3 Tage wieder überschrieben habe. 8-;

Eines habe ich schnell gemerkt - Wettervorhersagen kann man für Áger in der Pfeife rauchen. Nordwind angesagt - den ganzen Tag nix davon gemerkt. Am letzten Tag war kein Nord angesagt, aber Start ging erst deutlich nach 13 Uhr, vorher Rückenwind und Dustdevils. Ebenso mit den Schauern - bei wirklich deutlichen Vorhersagen bzgl. Überentwicklungschancen >50% den ganzen Tag unter großen, aber nicht weiter wachsenden Wolken dahingeflogen - fantastische Wolkenstraße, nur die Basis halt was niedrig. Am nächsten Tag dann 10% Chance auf Regen - und prompt schauerts mir nach 1.5h Flug in den Schirm. Das sollte zum Glück der einizige Schauer sein, der kam. So viel zu den Vorhersagen.

Zwei Tage waren bis in den Mittag hinein bewölkt. Die habe ich dann zum Sighthseeing genutzt, da Abgleiter unter der Würde eines Spaniers sind (und somit dann auch unter meiner 8-)). Die Vorpyrenäen sind wirklich eine wilde und unberührte Naturlandschaft. Voller in absurden Lagen gebauten Kirchen.

Was ich bei den zwei Ausflügen auch festgestellt habe - schon in 10 Minuten Abgleiterabstand zum Start - wenn man in die "falsche Richtung fliegt" - gibt es Gegenden, da kannste 30 Minuten mit dem Auto fahren und triffst nicht mal nen Hund. Außenlandungen dort sind selbst mit Rückholfahrzeug 1.5h - ohne kann man sich ja lebhaft vorstellen, was das bedeutet. Ich bin dann auch lieber defensiv geflogen und im Tal von Áger geblieben, was ja durchaus groß genug ist und einige tolle Aussichten bietet. Die wetterbedingt etwas niedrige Basis (2200m statt wie um die Jahreszeit oft üblich 3000m) hat dadurch auch nicht mehr groß gestört.

Insgesamt war das ein sehr relaxter und fliegerisch ergiebiger Urlaub, trotz relativ gesehen miesen Wetters. Áger ist einfach ein Phänomen:

An einem der zwei Tage, an denen es Mittags noch bewölkt war - morgens hing die Suppe sogar auf halber Berghöhe - bin ich Abends noch 2h geflogen und kurz vor Sonnenuntergang um 20.15 gelandet. Ich war ganz Stolz, bis ich dann sah, daß die letzten Piloten einfach weiter geflogen sind - in der Restitution in der Mitte des Tales - bis 21.30. Über eine Stunde nach Sonnenuntergang! Absolut unglaublich und habe ich so bisher nicht mal in Mexiko erlebt.

Damit ist klar - Áger, ich komme wieder. Beim nächsten Mal am liebsten mit ein paar Fliegerkollegen, die mich auch mal nach ner Außenlandung abholen können. 8-)